Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz - Qualbrink

Statement von Dr. Andrea Qualbrink (Münster), Leiterin des Studienprojekts „Frauen in Leitungspositionen deutscher Ordinariate/Generalvikariate 2018“, im Pressegespräch „Studie Frauen in Leitungspositionen“ zur Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 12. März 2019 in Lingen

Sehr geehrte Damen und Herren, 

gerne stelle ich Ihnen im Folgenden die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Frauen in Leitungspositionen deutscher Ordinariate & Generalvikariate 2018“ vor. 

1. Vorbemerkungen 

• Die Studie 2018 fokussiert genauso wie die Studie 2013 ausschließlich auf die Leitungspositionen in den Ordinariaten und Generalvikariaten in Deutschland. Diese Entscheidung der Unterkommission „Frauen in Kirche und Gesellschaft“ dient der Vergleichbarkeit der Zahlen an einem beispielhaften und zentralen Ort, an dem in Einrichtungen der katholischen Kirche in Deutschland Leitung wahrgenommen wird. Zugleich ist klar, dass Leitung – von Frauen, Laien/Männern und Klerikern – an zahlreichen und ganz verschiedenen Handlungsorten der katholischen Kirche wahrgenommen wird, haupt- und ehrenamtlich. 

• Als „Leitungsposition“ werden Positionen mit inhaltlicher, personeller und finanzieller Verantwortung verstanden. Die obere Leitungsebene entspricht der Ebene unmittelbar „unterhalb“ des Ortsordinarius und seines Stellvertreters. Die mittlere Leitungsebene entspricht der Ebene unterhalb der oberen Leitungsebene. 

• Die Erhebung wurde im Spätherbst 2017 an alle Diözesen versandt. Aus allen 27 Erzbistümern und Bistümern Deutschlands wurden Daten zur Verfügung gestellt. Dafür gilt den Verantwortlichen herzlicher Dank. Die vollständige Auswertung lag im Spätherbst 2018 vor. 

Die Studie umfasst zwei Teile: Der erste Teil präsentiert die Angaben zur Anzahl, zum Einstellungsjahr, zu Aufgabengebieten und Qualifikation, zum Beschäftigungsumfang und zum Familienstand von Frauen, Laien/Männern und Klerikern. Im zweiten Teil geht es um Maßnahmen, die in den (Erz-)Bistümern zur Erhöhung des Frauenanteils in Leitungspositionen getroffen wurden und um Beobachtungen, was den Aufstieg von Frauen am meisten hemmt und am stärksten fördert. Die Studie schließt mit Handlungsempfehlungen. 

• Der detaillierten Vorstellung möchte ich eine kurze Zusammenfassung vorausschicken: o Der Anteil von Frauen in den Leitungspositionen der deutschen Ordinariate/ Generalvikariate wurde erhöht, auf der oberen Leitungsebene um 6 Prozent auf ca. 19 Prozent und auf der mittleren Leitungsebene um ca. 4 Prozent auf insgesamt 23 Prozent. Seit 2013 wurden zu 25 Prozent freie Stellen auf oberer Leitungsebene mit Frauen neu besetzt und zu knapp 36 Prozent auf der mittleren Leitungsebene. 

o In zahlreichen Ordinariaten/Generalvikariaten wurden seit 2013 zusätzliche Maßnahmen zur nachhaltigen Erhöhung des Frauenanteils ergriffen. Entscheidend für eine positive Entwicklung ist die Haltung und der Wille der Bistumsleitung und die Konsequenz in der Umsetzung. 

o Es wurden aber auch Hemmnisse identifiziert, darunter bewusste und unbewusste Suchschemata in der Personalauswahl und das Fehlen flexibler Leitungsmodelle. 

o So beschreibt diese Studie insgesamt positive Entwicklungen und offene Aufgaben, die diözesan und überdiözesan zu bearbeiten sind. Es ist noch Luft nach oben. 

Das gesamte Statement von Frau Dr. Andrea Qualbrink können Sie anhängend als pdf-Dokument herunterladen.

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